ausbaden

ausbaden
aufkommen, bereinigen, bezahlen, büßen, die Folgen/Konsequenzen tragen, die Verantwortung übernehmen, einstehen, geradestehen, haften, herhalten, wiedergutmachen, zur Verantwortung gezogen werden;
(ugs.): auf seine [eigene] Kappe nehmen, den Buckel/Kopf hinhalten, die Kastanien aus dem Feuer holen, die Suppe auslöffeln, die Zeche [be]zahlen, in Ordnung bringen;
(salopp): ausbügeln;
(landsch., sonst veraltet): ausbüßen.
* * *
ausbaden:büßen(1)
ausbadendieFolgen/Konsequenzentragen,aufsichnehmen,bereinigen,büßen,einstehen/geradestehenfür,bezahlen,dieVerantwortungübernehmen,stehenzu,aufkommen/haften/bürgenfür,sühnen,entgelten,ausgleichen,wettmachen,wiedergutmachen;ugs.:herhalten,dieSuppeauslöffeln,denKopfhinhalten,dieZechezahlen,blutenmüssen,aufseineKappenehmen,dieKastanienausdemFeuerholen
ausbaden:VomBüßenundAusbügeln:Weretwasausbadenmuss,dermussdieFolgen/Konsequenzentragen,dieeinebestimmteHandlungnachsichzieht.SühnenundbüßensindVokabeln,dieausdemreligiösenZusammenhangkommenundausbadenimSinnvon»Besserung«bedeuten.AufdieseKonnotationzieltauchdieVerwendungvonbüßenimjuristischenSinn,wennesetwaheißt,jemandmusseineHaftstrafeverbüßen.DasumgangssprachlicheWortausbügelnbedeutetwiedergutmachenbeziehungsweisewettmachen.FürausbadengibtesaucheineganzeReiheumgangssprachlicherRedensarten.DieZechezahlen(müssen)suggeriert,dassmanfürdieSchuldenandereraufkommenmussoderLeidtragenderderHandlungenDritterist.»Zeche«bedeuteteursprünglich»Gesellschaft,Zunft«undwurdedannzumAusdruckfürdenGeldbetrag,derandenWirtzuzahlenist.DieseKonnotationenthaltenauchdieWendungendenKopfhinhaltenundfüretwasblutenmüssen.SelbstverschuldeteKonsequenzenhatdagegenzutragen,werdieSuppeauslöffelnmuss.DeutlicherwirddasnochinFormulierungenwiedieSuppeauslöffeln,diemansicheingebrockthat.Suppe(mitEinlage=Brocken)wareinstfürweiteTeilederBevölkerungdasHauptnahrungsmittel.DieneutraleBedeutungvonVerantwortungübernehmenhatdieWendungetwasaufseineKappenehmen.SiebeziehtsichmöglicherweiseaufdieKappealsTeilderAmtstrachtvonRichternundbestimmtenBeamten.BeiausbadenimSinnvondieKastanienausdemFeuerholenschwingtmit,dasshieretwasUnangenehmesoderGefährlicheszutunist.DieRedensartgehtaufeinealteorientalischeFabelzurück,indereinAffeeineKatzeüberredet,ihmgerösteteKastanienausdemFeuerzuholen.

Das Wörterbuch der Synonyme. 2013.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • ausbaden — Vsw die Folgen tragen std. stil. phras. (15. Jh., Bedeutung 17. Jh.) Stammwort. Die Wendung etwas ausbaden müssen in der heutigen Bedeutung ist erst seit dem 17. Jh. sicher bezeugt. Die Ausgangsbedeutung ist unklar. Zu bedenken ist zunächst die… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • ausbaden — ↑ Bad. • ausbaden etw. ausbaden müssen (ugs.) »die Folgen von etwas tragen müssen« Die Wendung bezieht sich wahrscheinlich darauf, dass früher, wenn mehrere Personen nacheinander gebadet hatten, der Letzte das Wasser ausgießen und das Bad säubern …   Das Herkunftswörterbuch

  • Ausbaden — Ausbaden, verb. reg. 1. Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, so lange baden, als nöthig ist; ingleichen aufhören zu baden. 2. Activum, † aber nur im gemeinen Leben, etwas ausbaden müssen, für eines andern Vergehen büßen müssen, wo ausbaden aus der… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • ausbaden — V. (Aufbaustufe) ugs.: die Konsequenzen von etw. tragen Synonyme: büßen, geradestehen, einstehen, bezahlen Beispiele: Er musste den angerichteten Schaden ausbaden. Sie hat den Fehler gemacht, und ich muss ihn jetzt ausbaden …   Extremes Deutsch

  • ausbaden — aus·ba·den (hat) [Vt] etwas ausbaden (müssen) gespr; die unangenehmen Folgen von etwas tragen (müssen) <die Fehler, Versäumnisse eines anderen ausbaden> …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • ausbaden — aus|ba|den [ au̮sba:dn̩], badete aus, ausgebadet <tr.; hat (ugs.): (für etwas, was man selbst oder ein anderer verschuldet hat) die Folgen tragen, auf sich nehmen müssen: seine Frechheiten hatten wir auszubaden. Syn.: aufkommen für, bezahlen… …   Universal-Lexikon

  • Ausbaden — *1. Das werde ich ausbaden müssen. – Grimm, I, 827, 1070. Eine unangenehme Angelegenheit zu Ende bringen. Lat.: In me cudetur haec faba. (Terenz.) *2. Er hat aussbadt. – Egenolff, 98a; Henisch, 170. Von denen, die das Ihre verzehrt haben, wie vom …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • ausbaden — ausbadenv etwausbadenmüssen=dieunangenehmenFolgentragenmüssen.LeitetsichvielleichthervoneinermittelalterlichenBadesitte:VonmehrerenPersonen,dienacheinandergebadethatten,mußtedieletztedieWanneleerenundreinigen,wasaberauchAufgabedesBadeknechtsseinko… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • ausbaden — aus|ba|den …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Etwas ausbaden müssen —   Die Wendung bezieht sich wahrscheinlich darauf, dass früher im öffentlichen Bad der letzte Badegast das von mehreren Badenden benutzte Badewasser ausgießen und das Bad säubern musste. Die Wendung wird umgangssprachlich für »die Folgen für etwas …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”